Andere über uns

Eine offene Chorprobe in den Ohren einer Unmusikalischen

( 5.11. 2014 – Münzenberg- Saal )

Der Ernst- Busch- Chor ist in mancher Beziehung etwas Besonderes, auch und nicht zuletzt deshalb, weil er links singt, wo das Herz ist.

Schon beim Einsingen, bei den P und T und K wäre ich jämmerlich gescheitert. Nicht so der Chor. Es gibt ein Geburtstagskind des Tages und schon erklingt ein frisches und frohes Geburtstagslied. Anrührend sind der Dank des Geburtstagskindes an den alten Herrn in der letzten Reihe und die herzliche Umarmung für ihn. Nach vorn gebeten bewegt er sich mit sichtlicher Mühe durch den Mittelgang, eine weißhaarige, fast schon zierlich zu nennende Gestalt. Das dies ausgerechnet bei den Klängen von „Herrlicher Baikal“ geschieht, geht unter die Haut.

Bewundernswert, wie der Chor auf die Herausforderungen quer durch ein riesiges Repertoire reagiert. Es ist sehr interessant, die Stimmen einzeln zu hören. Ein ewiges Rätsel wird es mir bleiben, wie es möglich ist, dass jede Stimme etwas völlig Eigenes singt, was dann so wunderbar zusammen klingt. Toll klingen die ganz tiefen Basstöne und das Jauchzen des Soprans. „Singen ist Leben - Singen ist Freude“, man glaubt es gerne. Ganz jung klingen die Stimmen. Sehr schön wirkt auch die Solostimme bei „Grandola“, die sich steigert und schließlich alle mitreißt.

Bemerkenswert finde ich, dass bei der Probe häufig gelacht wird, sowohl bei der Leitung durch den früheren als auch durch den jetzigen Chorleiter. Mir als einer alten gelernten Lehrerin fällt auch das „pädagogische Händchen“ des jungen Chorleiters auf. Er lobt oft und versteckt Hinweise und Forderungen häufig hinter sehr witzigen Bemerkungen, so z. B. beim „Lied von der Moldau“. Die Bässe haben wohl für die Ohren des Chorleiters etwas zu sehr ausgewalzt. Sein Kommentar:“ Ihr sollt da nicht graben.“ Lachen, man versteht sich. Bei allem ist zu spüren, dass Chor und Leitung sehr gut aufeinander eingespielt sind. Da die Akustik im Saal sehr gut ist, versteht man auch die gehauchten Bemerkungen bis in die letzte Reihe der Zuhörer.

Die Probe geht mit scheinbarer Leichtigkeit über die Bühne, aber selbst ich als Zuhörer bin nach zwei Stunden ziemlich geschafft. Wie muss es da erst für die Sängerinnen und Sänger und die Leitung sein. Auf den Punkt genau um 16.00 Uhr ist Schluss. Auch das will gekonnt sein.

Allen an der offenen Probe Beteiligten sage ich Dank, dass ich dabei sein durfte. Ihnen allen wünsche ich Gesundheit und weiterhin viel Freude am Singen- natürlich links.

Ihre Marion Mayer

Spontane Reaktionen von Zuschauern nach unserem Januarkonzert am 18.1/19.1.2014 im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur :

Frau Dr. Roßberg (Leiterin vom Chor der Fröhliche Rentner) übermittelt dem Ernst- Busch- Chor Berlin herzliche Grüße. Sie war von dem Januarkonzert 2014 tief beeindruckt. Es wäre ein sehr anspruchsvolles Programm gewesen. Der Chor hatte ihr gut gefallen. Dazu die Moderation. Sie gratuliert dem Chor zum neuen künstlerischen Leiter Daniel Selke. Sie freut sich, dass der Chor einen würdigen Nachfolger für Kurt Hartke gefunden hat, der die Tradition des Ernst- Busch- Chores Berlin erhalten und weiter führen wird. 

Telefonat, aufgezeichnet von Uschi Joseph am 20.01.2014 

Letzte Aktualisierung: 15.03.2014 LG, 13.09.2014 KM, 20.11.14 K.M., 12.12.14 K.M.